Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2023 der Planungsregion Kandertal
Rück- und Ausblick des Präsidenten
Geschäftsleitung und Geschäftsstelle
Die Geschäftsleitung der Planungsregion Kandertal hat sich an vier ordentlichen Sitzungen vor allem mit planerischen Themen, Stellungnahmen und Mitwirkungen, der überregionalen Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Geschäftsstelle, sowie ausserordentlichen Geschäften befasst.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Geschäftsleitung funktioniert sehr gut und ist immer konstruktiv fokussiert auf die regionalen Aspekte. Dabei finden auch kom- munale Anliegen ihren Platz und werden gemeinsam mitgetragen.
Zusammen mit der Bergregion Obersimmental-Saanenland wurde beschlossen, die Geschäftsführung zu verstärken. Diese wurde bisher in Personalunion von An- dreas Grünig besetzt. Auf August 2024 wird eine in den Oberländer Regionen be- kannte Persönlichkeit die Geschäftsstelle verstärken. Evelyn Coleman-Brantschen hat ab 2007 während zehn Jahren als Leiterin der Waldabteilung Alpen für das Amt für Wald des Kantons Bern gearbeitet. Anschliessend war sie unter anderem auch im Familienbetrieb für Gartenbau und seit 2018 an der HAFL (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften) in Zollikofen als Dozentin tätig. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit sowie die personelle und fachliche Verstärkung der Geschäftsstelle für unsere beiden Berg- und Planungsregionen.
Überregionale Zusammenarbeit
Im vergangenen Spätsommer sind wir der Einladung in unsere Partnerregion ge- folgt. Was schon fast Tradition ist – es war das zweite Gipfeltreffen unserer beiden Berg- und Planungsregionen – hat sich wiederum bewährt. Mit gemeinsamen Absprachen und einem wertvollen Austausch können wir voneinander nur profitieren. Die gemeinsamen Planungen und Projekte kommen dabei genauso zur Sprache wie Strategien und Haltungen gegenüber Kantons- und Bundesvorlagen. So konnte auch ein einheitlicher Auftritt aller vier Oberländer Regionen zum «herrenlosen Land» erreicht werden. Dabei geht es um nicht nutzbares Land, das nicht im Privateigentum steht. Betroffen von solchem Land sind fünfzehn Oberländer Gemeinden. Der Kanton steht gegenüber dem Bund in der Pflicht, den Besitzstand für dieses noch herrenlose Land zu definieren. Der Kanton ging davon aus, dass er die Grundeigentümerschaft übernehmen würde. Durch einen Rück- weisungsantrag im Grossen Rat wurde die zuständige Direktion verpflichtet, die Thematik noch einmal umfassend zu behandeln und auch die betroffenen Gemeinden miteinzubeziehen. Dies wurde von der Direktion für Inneres und Justiz mit Frau Regierungsrätin Evi Allemann in bemerkenswerter Weise gemacht. In einem immer transparenten und offenen Prozess sind dreizehn von fünfzehn Gemeinden zum Schluss gekommen, das Land in Grundeigentümerschaft selber übernehmen zu wollen. Frau Evi Allemann hat daraufhin entgegen der ursprünglich vom Kanton verfolgten Haltung, die Gemeindeansprüche am herrenlosen Land anerkannt. Für diese Offenheit und die geschätzte Zusammenarbeit gebührt ihr unser bester Dank. Dem Grossen Rat soll nun eine überarbeitete Gesetzesvorlage vorgelegt werden.
Auch die Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsraum Thun und der Regionalkonferenz Oberland Ost sei hier erwähnt. Der regelmässige Austausch unter den Geschäftsführenden der vier Oberländer Regionen führt oft zu gemeinsamen, abgestimmten Haltungen der Geschäftsleitungen und dem politischen Oberland.
50-jähriges Jubiläum
Am 3. Oktober 1974 wurde die Planungsregion Kandertal gegründet, womit wir dieses Jahr unser 50-jähriges Bestehen feiern können. Seit der Gründung hat sich die Ausrichtung des Vereins mit Sitz in Frutigen kaum geändert. Die Regionalplanung, die Beratung und «zwischengemeindliche Koordination und Information», wie es in den Statuten von anno dazumal hiess, wurden schon damals hochgehalten, gleich auch wie die Wirtschaftsförderung. Ebenfalls aus den Statuten von 1974 kann entnommen werden: «Besonderer Wert wird auf eine enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Planungsregionen gelegt.» Wenn wir mit unserer Planungsregion seit 1974 mit ähnlichen Werthaltungen unterwegs sind, heisst das auch, dass schon damals bemerkenswert weitsichtig agiert wurde.
Dank
Markus Gempeler war ab 2016 während acht Jahren als Obmann von Adelboden in der Geschäftsleitung unserer Planungsregion Kandertal. Für seine immer lösungsorientierte Art, sein Engagement und seinen grossen Einsatz für die Pla- nungsregion danke ich ihm an dieser Stelle ganz besonders.
Als Obmann von Adelboden und damit neues Geschäftsleitungsmitglied heisse ich Willy Schranz in unserer Mitte herzlich willkommen.
Meiner Kollegin und meinen Kollegen in der Geschäftsleitung danke ich für die geschätzte, und gute Zusammenarbeit. Ein Dank geht insbesondere auch an un- seren Geschäftsführer Andreas Grünig, der sich ausserordentlich engagiert und weitsichtig für unsere Planungsregion einsetzt.
Mein Dank geht auch an unsere Auftraggeber, die Gemeinden. Unser gemeinsames Verständnis und die geschätzte Zusammenarbeit sind beispielhaft und machen uns aus.
Jakob Schwarz, Präsident